Leben am Hof zu Neuhaus – Biografische Skizzen zur Hofkultur einer fürstbischöflichen Residenz

In der Reihe Studien und Quellen zur Westfälischen Geschichte ist unter dem Titel „Leben am Hof zu Neuhaus“ ein neuer Band erschienen: Die Kulturgeschichte des fürstbischöflichen Hofes in Neuhaus ist ein bislang wenig beachtetes Thema. Zu Unrecht. Vor allem die internationalen Beziehungen des Hofes auch jenseits der konfessionellen Grenzen verdeutlichen, dass Neuhaus in der Frühen Neuzeit ein Zentrum für Künstler und Gelehrte war. Der biographische Zugriff stellt die Akteure des fürstbischöflichen Hofes in den Mittelpunkt. Ihre personalen Netzwerke verbanden die höfische Kultur in Neuhaus mit den Höfen des Alten Reichs und vor allem mit Italien. Im Zentrum des Bandes stehen die Künstler, Gelehrten und Mitglieder des Hofstaates, die mit ihrer Tätigkeit die Kultur des Hofes prägten. Ihr Bezug zu Neuhaus und ihr Beitrag zur Gestaltung des Neuhäuser Hoflebens werden herausgearbeitet und so ein Einblick in den Alltag der fürstbischöflichen Residenz ermöglicht. Damit ist der Band auch für ein breites Publikum von Interesse. Das Buch ist reich bebildert und über ein Ortsregister erschlossen. Über die Herausgeber: Andreas Neuwöhner ist promovierter Historiker und Direktor des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn. Zudem ist er Verwaltungsrat im Museumsdienst der Stadt Paderborn. Lars Wolfram ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Paderborn.

Schloß Neuhaus (Winterbild) | Tourist Information Paderborn

Schloß Neuhaus, ehemals Sitz der Fürstbischöfe, gehört zu den frühen Bauten der Weserrenaissance.

Die ehemalige Fürstbischöfliche Residenz Schloß Neuhaus gehörte zu den bedeutendsten Wasserschlössern Westfalens. In seinen Ursprüngen geht das Schloss auf das 14. Jahrhundert zurück. Zur heutigen Vierflügelanlage mit runden Ecktürmen und Gräfte baute man es jedoch erst im 16. Jahrhundert aus. Schloß Neuhaus zählt somit zu den Frühwerken und somit zu den wichtigsten Beispielen der Weserrenaissance. Bis 1802 war Schloß Neuhaus Residenz der Paderborner Fürstbischöfe. Im historischen Remter und den Repräsentationsräumen des Schlosses befindet sich heute das Residenzmuseum. Der barocke Marstall aus dem 18. Jahrhundert erhielt mit der Einrichtung der Museen für Naturkunde und Kunst eine neue Funktion. Das Schloss bildet mit seinen Nebengebäuden und Barockgarten den Mittelpunkt des Schloß- und Auenparks (Gelände der Landesgartenschau 1994), in dem von Mai bis Oktober der Schloßsommer mit einer Vielzahl kultureller Veranstaltungen stattfindet.