Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis für André Biederbeck

Gratulation: Prof. Dr. Werner Freitag (WWU); Dr. André Biederbeck (TU Dortmund); Dr. Andreas Neuwöhner (Altertumsverein Paderborn) und Dr. Stefan Mühlhofer (Stadtarchiv Dortmund) bei der Preisverleihung im Hoesch-Museum (von links).

Im Wilhelminischen Kaiserreich bildete sich mit der sozialistischen Arbeiterschaft ein Milieu heraus, dessen Existenz einer permanenten Selbstdeutung bedurfte. Großes Gewicht kam dabei den Vereinsorten zu, an denen bei Versammlungen und Festen gesellschaftliche Konflikte wachgehalten und Zukunftsvisionen beschworen wurden. Vereinslokale waren Orte, an denen sich die auf verschiedene Arbeits- und Wohnstätten verteilten Arbeiter(-familien) einer Stadt bzw. Region begegnen und einander bewusst werden konnten. Am Beispiel Dortmunds und seines Umlandes spürt der Historiker Andrè Biederbeck die Knotenpunkte des Vereinslebens auf – u.a. Vereinsgaststätten, Gewerkschaftshaus, Verlagsgebäude – und untersucht deren Relevanz für die Herausbildung einer sozialistischen Identität.

Für seine hervorragende wissenschaftliche Arbeit erhielt er nun vom Altertumsverein Paderborn den Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis. Nach einer Führung durch das Hoesch-Museum wurden die Besucher von Vereinsdirektor Dr. Andreas Neuwöhner (Altertumsverein Paderborn) begrüßt. Prof. Dr. Werner Freitag (Westfälische Landesgeschichte der WWU / IStG), der die Arbeit wissenschaftlich betreut hat, hielt die Laudatio. Der Preisträger stellte anschließend selbst einige Aspekte aus seiner Forschungsarbeit vor. Die Veranstaltung wurde musikalisch auf dem Akkordeon von René Madrid begleitet. Die Dissertation von André Biederbeck ist als Band A99 in der Reihe Städteforschung erschienen, sie kann bei böhlau bestellt werden.