Archiv für das Jahr: 2018

Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis für André Biederbeck

Gratulation: Prof. Dr. Werner Freitag (WWU); Dr. André Biederbeck (TU Dortmund); Dr. Andreas Neuwöhner (Altertumsverein Paderborn) und Dr. Stefan Mühlhofer (Stadtarchiv Dortmund) bei der Preisverleihung im Hoesch-Museum (von links).

Im Wilhelminischen Kaiserreich bildete sich mit der sozialistischen Arbeiterschaft ein Milieu heraus, dessen Existenz einer permanenten Selbstdeutung bedurfte. Großes Gewicht kam dabei den Vereinsorten zu, an denen bei Versammlungen und Festen gesellschaftliche Konflikte wachgehalten und Zukunftsvisionen beschworen wurden. Vereinslokale waren Orte, an denen sich die auf verschiedene Arbeits- und Wohnstätten verteilten Arbeiter(-familien) einer Stadt bzw. Region begegnen und einander bewusst werden konnten. Am Beispiel Dortmunds und seines Umlandes spürt der Historiker Andrè Biederbeck die Knotenpunkte des Vereinslebens auf – u.a. Vereinsgaststätten, Gewerkschaftshaus, Verlagsgebäude – und untersucht deren Relevanz für die Herausbildung einer sozialistischen Identität.

Für seine hervorragende wissenschaftliche Arbeit erhielt er nun vom Altertumsverein Paderborn den Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis. Nach einer Führung durch das Hoesch-Museum wurden die Besucher von Vereinsdirektor Dr. Andreas Neuwöhner (Altertumsverein Paderborn) begrüßt. Prof. Dr. Werner Freitag (Westfälische Landesgeschichte der WWU / IStG), der die Arbeit wissenschaftlich betreut hat, hielt die Laudatio. Der Preisträger stellte anschließend selbst einige Aspekte aus seiner Forschungsarbeit vor. Die Veranstaltung wurde musikalisch auf dem Akkordeon von René Madrid begleitet. Die Dissertation von André Biederbeck ist als Band A99 in der Reihe Städteforschung erschienen, sie kann bei böhlau bestellt werden.

7. Dezember 2018|

80 Jahre Pogromnacht – Gedenkwoche wird geplant

Am 9. November 1938 brannten in Stadt und Kreis Paderborn die Synagogen nieder. Das städtische Kulturamt, die Universität, die Jüdische Kultusgemeinde und die Christlich-Jüdische Gesellschaft nehmen den 80. Jahrestag zum Anlass, um mit zahlreichen Akteuren aus Kultur und Wissenschaft eine Gedenkwoche zu gestalten. Vertreter der Museen, der Universität, der Kirchen und Vereine sowie interessierte Studenten trafen sich vor kurzem in der Universität Paderborn und bereiteten die Gedenkwoche vor.
Eine gemeinsame Internetseite ist die zentrale Plattform für Informationen zur Gedenkwoche. Sie ist unter der Adresse www.80jahrepogrom.jgpb.de zu finden. Dr. Sebastian Bischof vom Lehrstuhl für Zeitgeschichte des Historischen Instituts der Uni Paderborn machte deutlich, dass neben dem Gedenken auch eine aktive Auseinandersetzung mit Antisemitismus gefordert ist. Hierzu wird es ebenfalls Veranstaltungen geben. Das Stadtmuseum, das die zerstörte Paderborner Synagoge in einer medialen Rekonstruktion zeigt, wird das Forschungsprojekt „Synagoge in Deutschland“ der TU Darmstadt vorstellen. Ausstellungen zur jüdischen Kultur und Kunst wird es im Stadtmuseum Brakel und im Kreismuseum Wewelsburg geben. Ziel ist es, in den Kreisen Paderborn und Höxter eine breite Beteiligung an der Gedenkwoche zu erreichen.

Bildquelle: Ansichtskarte mit der Paderborner Synagoge (Stadt- und Kreisarchiv Paderborn)

4. Oktober 2018|

Trauer um Beiratsmitglied Horst-Dieter Krus

Ehemaliger Kreisarchivar und Heimatgebietsleiter starb im Alter von 68 Jahren

Der Altertumsverein Paderborn trauert um Beiratsmitglied Horst-Dieter Krus, der auf einer gemeinsamen Vorstands- und Beiratssitzung völlig unerwartet verstorben ist. Herr Krus engagierte sich seit 1991 für unseren Verein und die Belange der westfälischen Kulturregion.

Nach seinem Studium der Geografie und der Anglistik an der Universität in Göttingen arbeitete er zunächst an einigen ortsgeschichtlichen Projekten, bevor er anschließend über 20 Jahre als Kreisarchivar für den Kreis Höxter tätig war. Als Redakteur des Kreisjahrbuchs und Heimatgebietsleiter der Ortsheimatpflege für das Hochstift Paderborn und das Corveyer Land hat er über viele Jahre aktiv die Beschäftigung mit der regionalen Geschichte gefördert.

Neben Stadtgeschichtsmonographien sind besonders seine Werke und seine Forschung zur Novelle der Judenbuche bekannt. Dabei untersuchte Horst-Dieter Krus die historischen Hintergründe, in denen das literarische Werk „Die Judenbuche“ von Annette von Droste-Hülshoff entstanden ist. Seine Erkenntnisse erschienen nicht nur  in den verschiedensten Publikationen, er begeisterte damit auch viele Menschen für die Geschichte der heimischen Region. Sein unermüdliches Engagement äußerte sich in zahlreichen weiteren Ehrenämtern.

Der Altertumsverein Paderborn und die heimische Region verlieren einen engagierten Heimatfreund, wir werden ihn sehr vermissen. Bildzeile: Heimatfreund und Forscher Horst-Dieter Krus verstarb im Alter von 68 Jahren. Bildquelle: Bellersen (Facebookseite)

13. Juni 2018|

Zur europäischen Bedeutung der Paderborner Wasserkunst

Zum Internationalen Tag des Wassers lädt der Altertumsverein gemeinsam mit den Freunden der Pader und der Stadt Paderborn zu einem Vortrag ein. Dr. Michael Ströhmer erläutert die europäische Dimension der Paderborner Wasserkunst und den internationalen Wissenstransfers im 16. Jahrhundert. Der Ingenieur Christian Seidel von der Technischen Universität Braunschweig berichtet über Wasserkraftmaschinen als die ältesten Energiemaschinen der Menschheit. Er spannt einen Bogen von der Antike über die industrielle Revolution bis in die heutige Zeit, wo Wasserrädern und den effizienten Wasserkraftschnecken im Rahmen der Energiewende wieder eine neue Bedeutung zukommt.

Vortrag am 22. März mit  Dr. Michael Ströhmer, Universität Paderborn | Dipl.-Ing. Christian Seidel, Technische Universität Braunschweig

Theologische Fakultät |Kamp 6, 33098 Paderborn |Raum H2 (Hörsaal 2) |18:00 – ca. 19:30 Uhr

Bildinfo: Stadtarchiv Paderborn, Zeichnung der Wasserkunst, A5253, p.359;
Reproduktion des Kunstwerkes: www.hoffmannfoto.de, Fotografie und Design Ansgar Hoffmann, Zur Kammersennne 6, D-33189 Schlangen

11. März 2018|

Die Steine des Paderborner Doms – Tagesfahrt mit Ulrich Kaplan und Marianne Moser

Samstag, 24. März 2018

Leitung: Ulrich Kaplan, Marianne Moser M.A.

Der Bausteineforscher Ulrich Kaplan setzt seine spannende Fahrt zu den Abbaustellen für Gesteine, die im Paderborner Dom Verwendung fanden, im Frühjahr 2018 fort.

Stationen der Exkursion sind:

– Etteln, Papenberg, vermutlich mittelalterliche Abbauspuren von Kalkstein

– Neuenheerse Bahnhof, Steinbruch, Lieferant für Wiederaufbau des Doms

– Neuenheerse, Zangenberg, historische Abbauspuren bis Mitte 19. Jh.

– Neuenheerse, Stiftskirche

– Neuenheerse, Sportplatz, Gipsabbau (für Stuck)

– Neuenheerse, Steinbruch Theodor Schmitz, „Eggebruch“, Hauptlieferant für Wiederaufbau des Doms, u.a. Amts- und Landgericht Paderborn

– Willebadessen, Alte Eisenbahn, um 1846 eingestellte Eisenbahnbaustelle, Ostende 1948 Steinbruch für Wiederaufbau Dom

– Willebadessen, Stiftskirche, Schloss

– Willebadessen-Borlinghausen, Teutonia, Abbaustelle für Bodefliesen des Meinwerkdoms.

Für diese Ganztagesfahrt mit Mittagspause wird ein Bus eingesetzt. Die Essenskosten sind selbst zu tragen, festes Schuhwerk ist unbedingt notwendig, teilweise Laufstrecken von 25 Minuten.

Fahertzeiten:

9.00 Uhr Abfahrt Liboriberg,

9.05 Uhr Abfahrt Busbahnhof am Hauptbahnhof,

17.30 Uhr Rückkehr in Paderborn.

 Teilnahmegebühr für Fahrt und Führung: 26 € (Nicht-Mitglieder: 30 €), zzgl. Mittagessen.

Anmeldungen bis Donnerstag, 15. März 2018, schriftlich beim Verein Pontanusstr. 55 (Stadt- und Kreisarchiv), 33095 Paderborn, gegen Abbuchung (nur Vereinsmitglieder) oder Überweisung Volksbank Paderborn-Höxter, IBAN: IBAN: DE 75 4726 0187 3120 7300, BIC: DGPBDE3MXXX.

Bildinfo: https://www.klosterlandschaft-westfalen.de

11. März 2018|
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